Kugark und Umgebung

Gerne nehmen wir euch mit auf eine Reise nach Kugark und Umgebung. Wir teilen mit euch viele Bilder und ein paar Erlebnisse.

Am 13.05.2020 fuhren Chregu und ich nach Kugark. Mit uns fuhr ein einheimischer Mitarbeiter namens Philippe mit, der zum Zahnarzt in der Region Kugark wollte. Zudem begleitete uns Damaris Strässler, welche bei der GTC (Girls Training Centre) vorbeischauen und bei möglichen Problemen Hand bieten wollte.

Unterwegs sahen wir wieder neu die schöne Natur des Landes. Verschiedene Bäume, Blumen und Flüsse. Naja, bei den holprigen, mit Schlaglöcher übersäten Strassen muss man sich ja trotzdem an etwas freuen und sich die Zeit vertreiben können.

Kaffee ist etwas, das hier wächst und zum Beispiel an Kongo Coffee verkauft wird. Kurz vor Kugark hielten wir bei eben dieser Fabrik an und genossen zusammen einen feinen Honey-Coffee, der aus dem Elimbari-Kaffee gebraut wurde. Hinten an der gelben Pinnwand sahen wir einige spannende Ausschreibungen…

Immer wieder sahen wir das rötlich-violett blühende Maigras. Es sieht zwar schön aus, aber es breitet sich schnell auf den Feldern aus und hindert das Wachstum von beispielsweise Pitpit (schilfartiges Gewächs), das die Einheimischen beim Bau ihrer Häuser verwenden.

Kurz vor Ankunft auf der Kugark Station machten wir halt in Timil Wagi. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Missionsstation, die vor einiger Zeit an Einheimische übergeben wurde und somit unter ihrer Leitung steht.

In der Nähe der Kugark Station gibt es ein Feld auf dem Tee kultiviert wird. Leider haben wir noch nicht herausgefunden, ob es sich um den Schwarztee N°1 handelt, der hier im Inland sehr gerne getrunken wird.

Auf der Station in Kugark durften wir im Ferienhaus hausen. Unsere direkten Nachbarn waren Sipsip, also Schafe.

Nachdem Chregu am Donnerstag mit der Reparatur des Generators beschäftigt und erfolgreich war, fuhren wir am Freitag in die nächste, grössere Stadt nach Hagen. Chregu versuchte dort einige Ersatzteile für den Workshop aufzutreiben.

 

Am Samstag fuhren wir nach Mondomil, eine der ersten Missionsstationen hier in PNG, die mittlerweile an die Einheimischen übergeben wurde. Als erstes sahen wir auf der rechten Seite das Ferienhaus, danach die Kirche. Der seitliche Anbau bietet zusätzlichen Sitzplatz für Gottesdienstbesucher. Die Bänke sind jedoch schräg am Hang an platziert. Die Wände im Innern und aussen können sogar verschoben werden. So könnten sogar noch Plätze ausserhalb der Kirche angeboten werden.

Früher verfügte die Station Mondomil sogar über ein kleines Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung. Leider ist es schon seit längerer Zeit, wahrscheinlich über 20 Jahre, ausser Betrieb. Einerseits weil der Generator defekt ist. Dies ist jedoch nicht das Hauptproblem. Den Defekt könnte man beheben. Da die umliegenden Anwohner für das Wasser, welches zur Stromherstellung benutzt würde, eine Nutzungsgebühr verlangte, die die Gemeinde vor Ort nicht stemmen kann oder will. Bekanntlich werden diese Gebühren von Zeit zu Zeit höher, da plötzlich noch andere Personen auftauchen, die ebenfalls Besitzanspruch auf das Wasser erheben. Und so bildet sich ein Rattenschwanz, der nicht mehr zu überschauen ist und keinen Sinn oder Nutzen ergibt. So müssen sich zuerst die umliegenden Anwohner einig werden, bevor das Wasserkraftwerk wieder in Betrieb genommen werden kann.

Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst in der EBC Rondon (nähe Hagen). Die Einheimischen hatten sichtlich Freude. Auch die Kinder staunten nicht schlecht, dass sie wieder einmal Weisse besuchen kommen. Natürlich war es auch für uns schön, eine andere Gemeinde zu besuchen, sehen wie ihre Personen-Zusammensetzung ist und ein paar Gespräche zu führen.

Jener Mann, der im Hintergrund steht und die Hände in die Luft streckt, ist der, der die Predigt an diesem Sonntag verkündete. Er heisst Sunny und ist seit drei Jahren Christ. Eigentlich wollte er die Bibelschule besuchen, da er jedoch bereits vier Kinder hat, steht ihm dieser Weg leider nicht mehr offen. Ehepaare mit bis zu drei Kindern können sich für die Aufnahme an der Bibelschule bewerben. Diese Regelung kommt daher, dass die Räumlichkeiten pro Familie ziemlich begrenzt sind. Für Fälle wie Sunny gibt es jedoch die Möglichkeit einer Art Fernbibelschule. Mit sogenannten TEE-Büchern (Hefte zu Themen wie Glauben, Ehe, Erziehung, etc.) und durch die persönliche Betreuung von Pastoren, wird Sunny auf seinem Weg zum Pastor begleitet und unterstützt. Soweit konnte Chregu im Gespräch mit ihm herausfinden. Es gibt bestimmt noch andere Aspekte in seiner Ausbildung zum Pastor.

 

Nach dem Besuch in der EBC Rondon ging es ein kurzes Stück weiter den Berg hinauf zur Rondon Lodge, um uns ein feines Mittagessen zu gönnen. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht auf Hagen und noch viel weiter. Auf dem Anwesen der Lodge könnte man super wandern gehen. Dies behalten wir uns für ein nächstes Mal im Hinterkopf.

Ein Mann, der ebenfalls die EBC Rondon besuchte, kam mit uns hinauf zur Lodge. Er kennt die Leute dort, weil er für den Strassenbau bis hinauf zur Lodge verantwortlich ist. Als wir uns nach dem Mittagessen auf den Heimweg machten, stieg dieser Mann wieder hinten auf die Pritsche und wir fuhren ihn zu seinem Haus. Es befand sich gar nicht allzu weit weg. Als wir auf den Weg, der zu seinem Haus führte abbogen, staunten wir nicht schlecht. Über fünf verschiedene Strassenbau-Fahrzeuge standen vor seinem Haus. Der Kontrast, der das gewöhnliche Haus umgeben von teuren Baumaschinen abgab, war köstlich. Seine Frau begrüsste uns und wir kamen ins Gespräch. Das Ehepaar erzählte uns, dass Leute ihnen ihr ehemaliges Zuhause eines Tages, wahrscheinlich aus Neid, einfach angezündet haben. Da sie zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause waren, konnten sie nichts retten. Ihnen blieb nur noch das, was sie an Kleidern trugen und sonst noch bei sich hatten. Ihre Kinder wurden Gott sei Dank nicht verletzt. 

 

Auf dem Rückweg von Kugark ins Kassam passierten wir den Daulo-Pass. Dort stehen immer Leute, die Sugarfruits (Grenadillen), Passionsfrüchte und Treetomatoes verkaufen. Mit den selbst gebundenen Bündeln drängen sie sich an das Auto und halten ihre Früchte nahe an das geöffnete Autofenster. Wir achteten darauf, dass wir die Früchte nicht alle bei der gleichen Person kauften, damit niemand bevorzugt würde. 

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