Frauen-Bibelkurs Teil 2

Gerne lasse ich dich an meinem Erleben in Bioka teilhaben.

Chregu fuhr uns Frauen mit dem Auto ein Stück um den See. Da durch einen Erdrutsch die Strasse kaum mehr befahrbar war, mussten wir kurz vor unserem Ziel aussteigen. So liefen wir gut eine halbe Stunde bis wir Bioka erreichten. Es war ein schöner Spaziergang. Dem See entlang marschierend, von hohem Gras umgeben, verschiedene Blumen entdeckend und den feinen Duft der Kaffeeblüten einfangend, gestaltete sich unser Fussmarsch als sehr kurzweilig.

Bevor wir überhaupt Bioka erreichten, hörten wir, wie Kinder riefen: «Ol white meri i kam» – «Weisse Frauen kommen!» Wir sind es uns gewohnt, dass sie uns so nennen. …es stimmt ja auch 😉 Trotzdem intervenieren manchmal einige Erwachsene und sagen ihren Kindern, sie sollen uns «Missionaries», also Missionare nennen.

 

Das Dorf selber war noch ruhig. Schliesslich fand der Kurs erst am nächsten Tag statt. Herzlich wurden wir von dem dort lebenden Pastorenehepaar und deren Familie willkommen geheissen.

Die Pastorenfrau Anita und ihr Mann haben einen Hund und ein paar Hühner inkl. einem grossen Hahn.

Was sich wohl in diesem Baum versteckt? Kannst du es erkennen?

Die Hühnerfamilie schläft während der Nacht in diesem Baum. So sind sie einigermassen vor Feinden, wie Hunde sicher.

Unser Schlafplatz befand sich in einer Kunai-Hütte, das wir mit einigen kleinen Hühnchen teilten. Sie sind wohl dort geschlüpft und gehen zum Schlafen immer noch dorthin. Aufgrund des ungeahnten Besuchs trauten sich die kleinen Pipser nicht rein. Thea schnappte sich kurzerhand ein Bibeli, das zuerst protestierte und sich danach nicht mehr aus der wärmenden Hand begeben wollte.

Wer ist Thea fragt ihr euch? Sie ist mit ihrem Mann Ruben dieses Jahr in PNG angekommen. Mit viel Passion rufen sie ein Prothesen-Projekt hier im Lande ins Leben. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, besucht sie doch auf Instagram (Rechtsklick und «Link in neuem Tab öffnen» anwählen).

An der Türe der Hütte wurden wir mit Hebräer 10.25 willkommen geheissen. Auch eine gefüllte Früchteschale wartete auf uns. Auf dem Foto ist sie bereits halb leer…

Am nächsten Tag fand dann der Bibelkurs statt. Im Haus Lotu war kein Platz mehr frei. Es standen und sassen sogar noch Frauen ausserhalb der Kirche. Es hat uns sehr berührt, wie die Frauen Interesse am Kurs zeigten. 

Der Kurs fand hauptsächlich auf Pidgin statt. Zweimal wurden Themen in ihrem «Tok Ples», die Sprache, die man an diesem Ort eben spricht, weitergegeben. Höre mal rein:

Für die Verpflegung sorgten ausnahmsweise die Männer. Zum Mittagessen kochten sie Reis und Kumu (grünes Blattgemüse) und gaben ein Brötchen dazu. Wir staunten nicht schlecht, als uns allen nach Ende des Kurses noch ein Mumu wartete. Wow, die Männer haben wirklich Gas gegeben. Und man merkte, dass sie es wirklich gern für «ihre» Frauen gemacht haben. Bevor sie uns mit überfüllten Mägen ziehen liessen, zeigten sie sich nochmals grosszügig, indem sie uns Bananen, Zuckerrohr, Ananas und anderes mit nach Hause gaben. Wir waren wirklich überwältigt!

Vollbeladen, sowohl auf den Schultern / Kopf als auch im Bauch, waren wir froh, nicht den ganzen Rückweg laufen zu müssen. Für die Einheimischen wäre es wohl nichts aussergewöhnliches gewesen. Trotzdem freuten sie sich, als Chregu uns dort, wo er uns tags zuvor ausgeladen hatte, wieder erwartete.

Nun hoffen und beten wir, dass Gott diese Frauen stärkt und ihnen hilft, wenn Veränderung in ihrem Leben dran ist.

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