Am 20. Mai fuhren wir, Chregu und Aviel, von Kassam nach Kainantu.Aufgrund der schlechten Strasse benötigten wir für die knapp 40km 1 Stunde und 10 Minuten.In Kainantu angekommen inspizierten wir den LKW, dessen Anfrage zur Reparatur über ca. 7 Umwegen an uns gelangte und der schon 3-4 Monate brach stand, weil sich niemand dessen Problem annehmen wollte / konnte. Das Problem war, dass die Hydraulik der Gangschaltbetätigung ohne Funktion war. Jedoch konnten wir keine externe Leckage feststellen und gingen deshalb von einer über die Entlüftung ausgetretene Flüssigkeit aus.
Da wir uns wieder einmal mehr dank YouTube vorbereiten konnten, hatten wir vorgängig ein etwas ähnliches Spezialwerkzeug gebaut respektive ein normales Bremsentlüftungsgerät umgebaut. Dieses schlossen wir am LKW an und nahmen es in Betrieb. So konnten wir die Schalthydraulik entlüften und befüllen. Da das Entlüftungsgerät mit Druckluft betrieben wird, benötigten wir einen Kompresser. Die Leute vor Ort konnten uns einen zur Verfügung stellen. Zum Schmunzeln war, dass sie den originalen Elektromotor demontiert und stattdessen einen Benzinmotor verbaut hatten. Hätte fast von mir sein können 😉
Der Entlüftungsvorgang ging erstaunlicherweise ohne Zwischenfall und die Schaltung funktionierte danach wieder einwandfrei. Natürlich wollte diese Schaltung auf der Strasse getestet werden. Das Starten des Fahrzeuges entpuppte sich als zeitaufwändigere Arbeit als das Entlüften. Die Batterien waren leer, ebenso der Tank und zu guter Letzt als wir auch diese Probleme aus dem Weg geräumt hatten, mussten wir das Fahrzeug noch im Dieselsystem entlüften. Denn aufgrund der längeren Standzeit des Fahrzeuges floss der Diesel zurück in den Tank. Nachdem der Stern nun in einer Rotationsbewegung war, konnten wir den Roadtest durchführen. Es funktionierte alles wieder einwandfrei. Wieder einen Kunden glücklich gemacht.
Nach der Probefahrt inspizierten wir den Mercedes etwas genauer. Wir stellten fest, dass neben den abgefahrenen Pneu – was uns nicht so extrem beunruhigte – die Bremsen bereits so abgenutzt waren, dass die Nieten bereits am Bremsvorgang teilnahmen und die vordere Blattfederlagerung so ausgeschlagen war, dass nicht einmal mehr der Bolzen seinen ursprünglichen Durchmesser aufwies.
