Das Brötchen mit dem Loch in der Mitte

Das bekannte Brotgebäck mit dem Loch in der Mitte. Aussen eine feine Kruste, innen schön luftig und weich. Ok, es benötigt ein, zwei Schritte mehr, als wenn man einfach Brötchen macht. Doch die Abwechslung und Vielfalt macht das Leben bunter, nicht wahr?!

Woher der Bagel seinen Ursprung hat und was es mit dem Loch in der Mitte auf sich hat, darüber gibt es viele Geschichten. Worin sich die meisten einig sind, ist, dass das traditionell jüdisches Gebäck aus Osteuropa stammt. Polnisch-jüdische Einwanderer brachten den Bagel Ende des 19. Jahrhunderts mit in die USA. Vor allem in New York hat er sich seitdem als fester Bestandteil der dortigen Esskultur etabliert.

Wie der Bagel nun hergestellt wird? Zuerst wird ein normaler Hefeteig angerührt. Damit es gesünder ist, habe ich nicht nur Weissmehl, sondern auch das sogenannte braun flaua (braunes Mehl) mit verwendet. Danach den Teig stehen und aufs Doppelte aufgehen lassen. Soweit das bekannte Vorgehen. Nun muss der Hefeteig in eine Anzahl Stücke geteilt und zu Brötchen geformt werden. Nachdem ich 10 Stücke abgemessen hatte, entschied ich mich dafür aus vier Teiglingen zwei grössere Bagels zu machen. Wie erwähnt, formte ich danach aus jedem Teigstück eine Kugel. Doch wie kommt jetzt das Loch in das Brötchen? Mit Hilfe des Griffes eines Kochlöffels machte ich ein Loch in die Mitte der Kugel, platzierte danach meinen rechten Zeigfinger in das Loch und liess den Teig kreisen. Hat das Brötchen jeweils diese Eigenschaft erhalten, landete es auf einem Backblech, damit der Teig nochmals ein wenig aufgehen konnte.

Nach ca. 10 Minuten füllte ich 3 Liter Wasser in eine Pfanne, gab 1.5 EL Zucker dazu und liess es aufkochen. Einige geben dem Kochwasser alternativ Salz, Lake oder Honig hinzu. Ich blieb beim Zucker. Als das Wasser ready war, gab ich ein paar von den Bagels vorsichtig in die Pfanne und liess sie insgesamt 3 Minuten im kochenden Wasser. Nach der Hälfte der Zeit wendete ich sie und als die angegebene Zeit abgelaufen war, fischte ich sie aus der Pfanne und liess sie auf einem Kuchengitter abtropfen. Durch dieses Prozedere sollen sie den Glanz erhalten. Das Vorgehen erinnerte mich jedenfalls an das Brezelbacken, wobei die Teiglinge im Laugenbad «gekocht» werden.

Nach dem Abtropfen legte ich die Bagel wieder auf das Backblech und bestrich sie mit ein wenig Milch. Eigentlich stand im verwendeten Rezept, dass sie mit Eiweiss bestrichen werden sollten. Aber ich fand, Milch geht bestimmt auch. Damit habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Eventuell würde Eiweiss den Glanz des Gebäcks noch unterstützen, wer weiss. Die Bagels gibt es ja in verschiedenen Geschmacksrichtungen; bestreut mit Sesam, Knoblauchstücken, Mohn, Röstzwiebeln und so weiter. Mein Bagelsangebot beinhaltete Sesam, Knoblauch (Knoblauchbutter) und natur. 

Nun nur noch in den auf 180°C vorgeheizten Ofen schieben und nach 20-25 Minuten ist die Köstlichkeit fertig.

Schade dass es hier keinen Frischkäse gibt (vielleicht das nächste Projekt?). Das wäre jetzt wirklich herrlich und irgendwie auch typisch. Doch mit Hartkäse und Avocado waren die Bagels ebenfalls sehr köstlich. Dieses Gebäck wird definitiv ins Sortiment aufgenommen. Chregu’s Favorit ist, wer hätte das gedacht, mit Knoblauch. Ich bevorzuge die mit Sesam bestreuten. Den hatte Chregu bei einem Ausflug nach Lae in einem Laden gefunden und fand bis jetzt nicht nur bei Bagels, sondern auch bei Burgerbrötchen Verwendung.

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