Wasser Marsch!

Bekanntlich lieben Neuguinesen Feuer anzuzünden. Ok, manchmal sind es eher Mottfeuer – mit viiiiiel Rauch. Doch man könnte es wahrscheinlich schon bald als Nationalsport anmelden. Zwar geht die Polizei in anderen Regionen von PNG gegen solche Feuerteufel vor (falls möglich), doch hier in Kassam wird meistens nichts unternommen. Wenn man ein Feuer im eigenen Garten macht und es dabei bewenden lässt, ist das völlig ok. Doch oftmals wird einfach in der Wildnis, am Strassenrand oder dort, wo es einem halt gerade passt, ein bisschen gezeuselt. Und wenn es so trocken ist, wie es bei uns seit einigen Tagen der Fall ist, braucht es nicht viel und ein Grossflächenfeuer treibt sein Unwesen.

Aus diesem Grunde wurde auf unserer Station dem Zaun entlang eine Art Brandsicherheitsschneise gemäht, damit, falls ein Feuer ausbrechen sollte, es kurz vor unserem Stationsgelände nichts zum Verzehren mehr vorfinden würde. Lange hatten wir Ruhe und auch Bewahrung, dass die Feuer um uns herum keinen Weg Nahe an unsere Station bahnten. Dies änderte sich aber gestern. Kurz nach dem Mittagessen wurde uns die Nähe des Feuers bewusst, das hinten an unserem Stationshügel brannte. Da hatten wohl Kinder oder maus gras pikinini (bärtige Kinder 😉 ) die geniale Idee wieder einmal hinter unserem Hügel ein Feuerchen zu entfachen. Wir gingen daraufhin schnellstmöglich auf den Hügel, wo unter anderem das Ferienhaus steht, um zu helfen das Feuer in Schach zu halten. Da der Wasserdruck zu gering ist, um mit einem Gartenschlauch zu löschen, machten wir uns mit Spritzkannen und anderen Gefässen auf den Weg. Der starke Wind arbeitete gegen uns und fachte Feuerchen wieder an, die wir dachten, gelöscht zu haben. Durch den Aufwind konnten lodernde Flammen sogar höher gelegene Baumäste erreichen, auch solche auf unserem Gelände. Diejenigen die trocken genug waren, fingen daraufhin Feuer.

Auf drei Seiten des Hügels hatte es gebrannt. Verkokelte Äste, geschwärzte Bäume und grau-schwarze Flächen sind nun das Resultat. Gott sei Dank hatte das Feuer an unseren Häusern keinen Schaden angerichtet. Aber wenn man so mitten im dichten Rauch steht, das Löschen des Feuers wegen Trockenheit und Wind praktisch unmöglich erscheint, merkt man, wie hilflos man eigentlich ist. Die Elemente können eine starke Kraft entwickeln, welche nicht unterschätzt werden darf. Hiermit auch ein grosses Danke an alle Feuerwehrleute für die Arbeit, die ihr tut.

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