Happy 1. August

Auch wenn wir weit von der Schweiz entfernt sind, haben wir natürlich unseren Schweizer Nationalfeiertag gefeiert.Paar Stunden voraus, aber auch mit feinem Essen, einem schönen Feuer und guter Gesellschaft.

Am Samstagmorgen buk ich wie wild, da wir die Einheimischen eingeladen haben, einen Teil des Abends mit uns am Feuer zu verbringen. Letztes Jahr hatten wir es ebenso gemacht, doch für dieses Mal habe ich mir kleine Änderungen vorgenommen. Beim gemütlichen ums Feuer sitzen, möchte ich Schweizerische Musik abspielen lassen. So vermeiden wir die unsichere Stille. Kaffee und Kuchen sollen nicht mehr auf unserer Veranda gefasst werden, sondern in der Nähe des Feuers.

Für das Abendessen haben Chregu und ich Röstikroketten und Fleisch, Poulet und Filet, vorbereitet. Annina ergänzte dies mit verschiedenen Salaten. Die patriotische Dekoration durfte natürlich auch nicht fehlen. Annina hatte die passenden Fahnen und Servietten auf Lager. Ich steuerte die beiden Lampions bei und übernahm die Tischdekoration. Unterstützung beim Abendessen vertilgen und Feiern erhielten wir von der Familie Gaiser, welche ursprünglich aus Deutschland kommt.

Gegen 19.00 Uhr entfachte Chregu das Feuer. Leider war das Holz noch nicht schön getrocknet, weshalb das Feuer ziemlich Mühe hatte und nicht richtig gross und hoch brannte. Chregu liess dies natürlich nicht auf sich sitzen. Schnurstracks rannte er in den Mechworkshop und holte Altöl, womit er das Feuer dann kurz über lang in Gang brachte. Zwischendurch liessen die Flammen wieder nach. Es war rührend zu sehen, wie sich die einheimischen Männer bemühten, das Feuer irgendwie in Gang zu bringen. Einer holte vom eigenen, trockenen Holz und gab es aufs Feuer. Ein anderer warf Kokosnussschalen in die Glut. Rundherum hörte ich, eine Art „das ist super, so wird das Feuer wieder schön entfacht.“ Wieder ein anderer versuchte mit der Lageveränderung der Holzscheite ebenfalls dem Feuer mehr Pfupf zu geben.

Als wir die Anwesenden zu Kaffee und Kuchen fassen aufforderten, kam zuerst natürlich niemand. Nach einer zweiten, kurzen Ansprache fassten sich zwei Trainees ein Herz und brachten den genüsslichen Teil ins Rollen. Alsbald entstand eine lange Warteschlange. Vorgängig wurde allen ausgerichtet, dass sie ihre eigene Tasse inkl. Löffel mitnehmen müssen. Wir stellten einfach Gläser mit Kaffeepulver, CoffeeMate (eine Art Milchpulver), Zucker und Tee zur Verfügung. Natürlich auch die selbst gebackenen Cakes. Als ich den Zucker auffüllte, schaute ich gerade einer Frau zu, wie sie ihren Schwarzteebeutel gefühlt 3x ins heisse Wasser tunkte und danach ganz unauffällig neben dem Tisch auf den Boden fallen liess. Das wird wohl ein sehr geschmackvoller Tee sein, dachte ich bei mir. Andere werden es ihr wohl gleich tun, deshalb werde ich die „gebrauchten“ oder eher einfach nassen Teebeutel später aufsammeln. Jetzt hatte ich jedenfalls wieder etwas dazugelernt 😉 Alles in allem war es sehr gemütlich, sich vom Feuer wärmen zu lassen und mit Einheimischen am Boden sitzend das Ambiente und Gespräche zu geniessen.

Gegen 22.00 Uhr fing ein leichter Schauerregen an. So war der Platz bald leer und die Einheimischen haben sich in ihre Häuser verzogen. Auch das Feuer war ziemlich kleiner geworden. So verstauten Bergmanns und wir die Tische kurzerhand im Waschhäuschen und verzogen uns ins Chocolate House. Zusammen liessen wir den Abend bei Kaffee und Bananensplit ausklingen. Gegen 23.30 Uhr machten sich Bergmanns auf den Heimweg. Punkt 0.00 Uhr, PNG Zeit, hörten sich Chregu und ich unsere Nationalhymne an und schlurften danach völlig erledigt in Richtung Bett.

 

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