HühnerEi

Bereits in der Schweiz spielte Chregu mit dem Gedanken in PNG Hühner zuzulegen und dadurch zu frischen Eiern zu kommen. Nachdem wir uns in PNG eingelebt hatten, fingen wir an diesen Gedanken ernsthaft zu verfolgen. Da hier auf der Station von den Einheimischen vor allem Masthühner gehalten werden und die sogenannten Ples-Kakaruk (Ortshühner) in dieser Region selten zum Verkauf stehen (falls überhaupt vorhanden), mussten wir das Ganze anders angehen. Wir haben den einheimischen Personen, mit denen wir täglich in Kontakt stehen, mitgeteilt, dass sie doch für uns die Augen und Ohren in ihrem Umfeld offen halten sollen. Unsere Mitarbeiter kommen nämlich aus allen Teilen des Landes und somit konnten wir einen viel weiteren Horizont abdecken. Kurze Zeit später meldete sich eines der Housegirls mit der Meldung, dass jemand von ihrem «Heimatort» Ples-Hühner zum Verkaufen habe. Da wir noch in der vollen Planungsphase waren wie das Hühnerhaus zu bauen sei, waren wir etwas überrumpelt. Auch wussten wir noch nicht, wann der nächste Transport von Goroka nach Kassam stattfindet. So antworteten wir, dass wir die Hühner gerne kaufen möchten, sie jedoch erst nach 2-3 Wochen in Empfang nehmen könnten. Janet, das Housegirl, gab unsere Antwort weiter. Nun war schnell der Hühnerhausbau nötig und den geeigneten Transport zu finden. Für das Hühnerhaus konnte Chregu eine alte Transportkiste, die zerlegt in einem Keller eingestellt war, erben und zu einer Box zusammenschrauben, die 1.2m x 1.2m x 1.2m gross ist. Diese wurde noch mit einem Eingang seitlich versehen.

Plötzlich ergab sich eine Transportmöglichkeit, weshalb das Ganze sehr schnell gehen musste und vorerst nur mit den minimalsten Anforderungen ausgerüstet werden konnte. Gerade so, dass die Hühner ein Dach über dem Kopf haben. Janet veranlasste, dass die Hühner zu Markus Tanner in Goroka gelangten, wo sie am nächsten Tag mit dem Transport ins Kassam kommen sollten. Leider klappte dies nicht, da der Fahrer es versäumte nachzufragen, ob noch mehr aufzuladen sei. Okey, in 2 Tagen war der nächste Transport vorgesehen. Dann werden sie halt erst dann ankommen. …könnte man denken. Doch zum Leidwesen von Chregu gingen auch dann die Hühner vergessen. Doch mit dem 3. Transport, eine ganze Woche später als geplant, fanden sie den Weg ins Kassam. Danke Markus und Family fürs Lukautim (aufpassen). Da dies uns etwas mehr Zeit verschaffte, konnte Chregu die Hühnerkiste noch Stück für Stück weiter ausbauen und einrichten. Auch ein provisorisches Aussengehege konnte eingerichtet werden. Als sie dann eintrafen durften sie sogleich aus ihrer Kartonkiste in ihr neues Zuhause einziehen.

Soweit so gut. Als es dann Abend wurde und sie nicht in die Kiste zurück wollten, musste Chregu ins Gehege steigen und versuchen sie hinein zu scheuchen. Die Hühner wollten einfach nicht hinein und so griff er nach den Hühner und wollte sie so durch die Öffnung hinein bugsieren, was ihnen jedoch gar nicht gefiel. Die Henne erwischte er und konnte sie in die Box verfrachten. Der Hahn fand jedoch einen Ausweg aus dem Banis (Gehege / Zaun) und floh… Action am ersten Tage… zu alledem begann es noch zu regnen, so dass wir pfloschnass wurden auf der Suche nach dem entflohenen Hahn. Er war nirgends in Sicht. Wir schickten ein Stossgebet zum Himmel. Plötzlich kam er über den Rasen spaziert. …Natürlich dachte er nicht daran sich freiwillig fangen zu lassen. Er suchte immer wieder geschickt einen Ausweg aus unserer durchdachten Anschleichstrategie und konnte 2x entwischen. Unsere Nachbarn kamen dazu und halfen uns beim Einkreisen und schlussendlich beim 3. Mal gab es kein Entkommen mehr. Chregu erwischte den Hahn am Flügel. Er konnte ihn festhalten und in das Hühnerhaus bringen. Zum Glück für Chregu oder zum Pech von uns anderen regnete es und niemand konnte ein Video machen. Ihr hättet was zum Lachen gehabt. Jetzt müsst ihr es euch halt selber bildlich vorstellen.

Nach diesem Zwischenfall entschieden wir, dass die Hühner die nächsten 3 Tage nur in der Box bleiben dürfen und sie sich so an ihr neues Zuhause gewöhnen können. Diese Zeit nutzen wir, um das provisorische Gehege zu verbessern und ausbruchsicher zu machen. Wir prüften alle Maschen auf mögliche Brüche, setzen wie beim Zelten Heringe in den Boden damit sie den Zaun nicht mehr heben konnten. Nach den 3 Tagen durften sie dann wieder aus ihrem Haus und gingen am Abend kurz vor dem Eindunkeln wieder selbständig hinein. Bis gestern musste man ins Gehege, um die Klappe anzubringen. Jetzt kann man von ausserhalb des Geheges die Klappe öffnen und schliessen kann, was das betreuen extrem vereinfacht.

Nun die Frage, wie lange wir auf frische Eier warten müssen? …diese konnten wir leider bis jetzt nicht klären, da wir nicht wussten wie alt resp. jung die Hühner sind. Geschätzt haben wir sie auf 3 Monate, was ca. noch 10 bis 12 Wochen warten bedeuten würde. Doch was hörte Chregu heute Morgen? Eine aufgeregte Henne, die plötzlich wieder ins Hühnerhaus verschwunden war. Leider war er zu neugierig. Als er hineinguckte, erschrak sie sich und floh wieder aus dem Hühnerhaus. Später wurde dann noch lauter gegackert. Nun warteten wir ab, bis die Henne wieder im Freien erschien und ihren Erfolg verkündete. Schnell gingen wir schauen und woooow, da lag tatsächlich ein Ei! Leider nicht im vorgesehenen Eierlegeplatz. Wahrscheinlich weil sie da herausgescheucht wurde, als Chregu die Neugierde packte. So hoffen wir, dass sie das nächste Ei wieder da zulegen versucht. Am Nachmittag holte es Chregu dann mit einer Kletterpartie in die Kiste heraus. Es wiegt ganze 47g und ist hellbeige. Dies ist die grosse Freude an diesem Tage 🙂 Nun sind wir gespannt, wie oft es jeweils ein Ei gibt.

Mittlerweile ist noch das Netz für das definitive Gehege eingetroffen. Dieses wollen wir in nächster Zeit aufstellen und so ihr Revier um 52m² auf 56m² vergrössern. Dies ist der Beginn unseres Hühnerprojektes.

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