Hühnergehege

Eigentlich wollten wir schon lange das bestehende Gehege erweitern. Zuerst wollten wir mit Netz und Pfosten ein flexibles Gehege machen, damit wir die Hühner z.B. auch Mal im Garten positionieren könnten. Leider war das Netz nicht dafür gedacht, da es eine fixe Spannleine oben und unten benötigen würde. Aus Dachlatten konstruierten wir daraufhin Rahmen, an die wir dieses grüne Netz aufspannten. Es war sehr aufwändig und brauchte uns sehr viel Nerven. Später mussten wir feststellen, dass die Schnur des Netzes nicht aus nur einer Plastikfaser bestand, sondern aus dreien. Das bedeutete, wenn die Hühner genügend Fleiss an den Tag legten, könnten sie Löcher in das Netz picken.  Nachdem wir trotzdem zwei Wände auf diese Weise gemacht hatten, konnten wir schon mal ein wenig vergrössern. Chregu fand ein bisschen später ein sogenanntes Chicken-Wire, also einen Hühnerzaun, der, wie der Name schon sagt, zum Einzäunen der Hühner geeignet ist. Mit diesem funktionierte es gut und wir machten daraus das weitere Gehege. So erhielten sie doch schon 10m² Auslauf.

Ja, die Hühner konnten den Zaun nicht durchpicken… Doch ein Hund hatte es in der Nacht tatsächlich geschafft, ein Loch in den Zaun zu reissen und uns eine stinkende Botschaft im Inneren des Geheges zu hinterlassen. Nachdem wir den Zaun repariert hatten, war es lange Zeit wieder ruhig, bis es ein Hund dann wieder geschafft hatte, am gleichen Ort ein Loch zu machen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir aber weg und das Housegirl schaute zu unseren Hühnern. Sie erzählte uns danach ganz aufgeregt, wie sie herumgerannt ist, um die beiden Hühner Friedu und Emma wieder einzufangen. Sogar ein paar Trainees kamen ihr dann zu Hilfe, als sie es mitbekamen. Am Abend waren dann beide wieder im Stall anzutreffen, weshalb wir bei unserer Rückkehr am selben Abend nichts von der Aufregung des Tages ahnten. Zum Glück machten wir am nächsten Morgen nicht gleich den Schieber auf, um die Hühner herauszulassen. So konnte uns das Housegirl noch von ihrem Erlebnis und der Tatsache, dass ein Loch im Zaun ist, unterrichten.

Wie im vorherigen Blogeintrag erwähnt, haben wir für das Lusmeitschi ja eine Zeit lang ein Gehege direkt neben den Zaun der anderen Hühner aufgebaut. Irgendwann kam die Zeit, da wir das Lusmeitschi bei den anderen integrieren wollten. An einem Abend also setzten wir sie zu den anderen dreien auf die Stange. Soweit so gut. Am nächsten Morgen war zuerst ein Radau. Das Lusmeitschi hätte eigentlich als erstes die Box verlassen müssen, da sie die nächste zum Innentreppchen war. Sie hatte wahrscheinlich Angst vor den anderen, worauf diese von ihrem Platz aus auf den Boden flattern-springen mussten, um aus der Box zu kommen. Einige Zeit war alles ruhig. Doch dann fing das Gehacke an. Kam das Lusmeitschi dem mittlerweile geschlüpften Nachwuchs zu nahe, wurde sie von Emma weggepickt. Störte sich Friedu an etwas, dann wurde sie von ihm gehackt. Friedu machte es dem Lusmeitschi nicht leicht und jagte sie manchmal durchs ganze Gehege, bis sie sich unter der Box in Sicherheit bringen konnte. Wir erbarmten uns und nahmen das Lusmeitschi wieder aus dem gemeinsamen Gehege und stellten sie in das andere, das wir noch stehen gelassen hatten. Als wir am Abend den Schieber der Box schlossen und beim Lusmeitschi dasselbe machen wollten, staunten wir nicht schlecht. Ein grosses Loch klaffte in der Seite. Irgendwie hatte sie das grüne Netz verpickt. Wahrscheinlich hatte sie solche Angst vor dem Hahn, obwohl dieser ja nicht mehr zu ihr durchdringen konnte. Wir fanden sie dann hinter dem Busch. Zum Glück war sie zutraulich und kam sofort auf uns zu, als sie uns entdeckte. Nun musste sie zwangsweise wieder zu den anderen, denn um nochmals ein Gehege zu bauen, hatten wir keine Nerven mehr.

Nun überlegte Chregu krampfhaft, was wir machen sollten. All die Varianten funktionierten entweder nicht oder waren einfach nicht optimal. Ein grosser, normaler Maschendrahtzaun à 15m kostet hier doch ca. K300. Trotzdem haben wir uns für diese Art von Maschendraht entschieden, damit wir, oder auch andere, keine Überraschungen mehr erleben müssten. Unser Plan sah vor, dass wir das Gehege vom Waschhäuschen her bauen würden und noch ein wenig mehr vom Rasen dazu geben. Nach weiteren Überlegungen und Diskussionen entschlossen wir uns zudem dazu, den unteren Teil des Waschhäuschens ebenfalls einzuschliessen. Also der Teil, wo Stelzen das Häuschen halten. So haben die Hühner zusätzlich Schatten. An einem Freitagnachmittag machte sich Chregu dran, die Zaunposten zu schneiden, sie zum Haus zu bringen und entsprechend Löcher zu graben. Den Samstag verbrachte er weiter damit, Löcher zu graben und Posten zu setzen. Gegen Abend spannten wir bereits die Drähte, an denen der Zaun angebracht werden wird. Da wir hier keinen richtigen Drahtspanner haben, verwendeten wir die Pfosten, welche direkt ans Waschhäuschen geschraubt waren, als Spannelemente. Dies indem wir zum Anschrauben längere Schrauben genommen haben und sie schrittweise angeschraubt haben. Lustigerweise erhielten wir durch den Tag ein E-Mail von Naemi Zahler aus Kugark, welche uns 6 Hühner und einen Gockel aus der Girlsschool zum Verkauf anbot. Als ob sie geahnt hätte, dass wir das Gehege der Hühner endlich vergrössern und uns Gedanken über zusätzliche Hühner gemacht haben. Sie schickte uns ein paar Fotos und informierte uns, dass die Hühner bereits Eier legen. Das beruhigte mich, da ich nicht noch weitere kleine Hühner wollte, die sich noch nicht durchzusetzen wissen.  Wir entschieden uns für drei braune Hühner. Sie würden mit Wislers eine Woche später bei uns eintreffen. Somit hatten wir einen engen Zeitplan erhalten.

Am Montagnachmittag und Dienstagmorgen setzten wir den Zaun fertig. Am einen Ort verlief der Zaun über einen Graben. Dort mussten wir noch ein spezielles Gitter hinmachen, damit zwar das Wasser und mögliches mitgeschwemmtes, aber nicht die Hühner hindurchkommen. Das Netz, welches wir zum Abdecken des Geheges bestellt hatten, deckte schon sehr viel ab. Vom Waschhäuschen bis zum Busch spannten wir vorab schon Chicken-Wire, damit wir mit dem weissen Netz vor allem grossflächig den Raum gegen oben decken konnten. Es wurde ein Flickwerk.  Als alles fertig war, liessen wir unsere „alte“ Garde ihren neuen Auslauf erkunden, der jetzt doch ganze 110m² beträgt. Davon sind 25m²überdacht, wo sie trockene Erde und Sand für ihre tägliche Hygiene finden.

Die drei braunen Hühner kamen 2 Tage später  in einer Kartonkiste an.  Wir warteten bis es bei den Hühnern ans Einreihen und Schlafengehen ging. Wir machten den Schieber zu und setzten daraufhin die Neuankömmlinge direkt neben Emma auf die Stange. Ein wenig neugierig, aber auch sehr bestimmt schauten Emma und Friedu die braun-gefiederten Hennen an.  Namen bekamen sie dann ein paar Tage später in Anlehnung an die weiblichen Waisenkinder aus dem Film „Ich einfach unverbesserlich“: Margo, Edith und Agnes.

Mehr oder weniger verlief das neue Zusammenleben gut. Doch Friedu entwickelte Aggressionen gegen Margo. Es wurde so schlimm, dass wir dazwischen mussten. Wir schafften es nicht immer rechtzeitig und so wurde Margo immer mehr verwundet. Der Hahn wurde von uns ein paar Mal mit einem Stecken zurechtgewiesen. Leider nütze es nicht so viel, weshalb wir ein Gehege im Innern des Geheges bauen mussten, damit wir Margo separieren konnten. Wir dachten, wir pflegen sie gesund und versuchen es danach nochmals. Im Austausch setzten wir Emma in die Quarantäne. Das passte ihr natürlich gar nicht. Doch wir liessen uns nicht beirren. Es sollte helfen, damit sich Emma besser mit den anderen versteht und sie nicht immer weg pickt. Leider konnten wir unser Vorhaben nicht allzu lange durchziehen, da Friedu wieder auf Margo losging. Er hackte noch viel schlimmer auf ihr herum. Wir dachten, er hört erst auf, wenn sie tot ist. Deshalb haben wir Margo wieder separiert und Emma zwangsweise zu den anderen gelassen. Damit das Innengehege ein wenig mehr Raum gewann, verwendeten wir die damals für das alte Gehege angefertigten 4 Stellwände. So hat sie jetzt ihre 8m², wo sie sich frei und sicher bewegen kann. Ab und zu möchte sie schon gerne mit ihren anderen gefiederten Freundinnen essen und gackern, doch der Sicherheit halber wird sie im Innengehege belassen.

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