Magenbrot

Die Guetzli sind fast aus, weshalb ich mich für etwas Neues umschauen musste. Ihr in Europa spürt, fühlt und schmeckt bestimmt schon den Herbst. Damit meine ich nicht nur Kälte oder Nebel, sondern auch Herbst-/ Winterdüfte wie gebrannte Mandeln oder Magenbrot. Mmh, ja Magenbrot wäre doch was feines.

Woher stammt eigentlich die Bezeichnung Magenbrot? Dank den verwendeten Gewürzen wurde diesem süssen Gebäck eine magenfreundliche Wirkung nachgesagt. Deshalb bezeichnete man es entsprechend. Für das Würzen meiner, übrigens zum ersten Mal selbst gemachten, Magenbrote verwendete ich Nelkenpulver, Muskat und Zimt. Nelkenpulver soll bei Appetitlosigkeit oder Übelkeit helfen (letzteres nicht, wenn die Ursache zu viele Magenbrote waren 😉 ). Zimt galt schon im Mittelalter als Heilmittel. Es soll z.B. krankmachende Keime abtöten. Muskat schliesslich soll die Magensäfte anregen und so die Verdauung fördern. Hört sich doch gut an oder?

Selber Magenbrot zu machen ist eigentlich gar nicht so schwierig. Trotzdem bekam ich Hilfe… von einem unserem Housegirls Jofina. Zuerst wird das «Brot» gemacht. Dazu verwendeten wir braunes Mehl (ihr würdet Ruchmehl nehmen), Backpulver, Schokoladenpulver, wenig Salz und die erwähnten Gewürze. Danach noch Milchwasser (1/2 Milch / 1/2 Wasser) und (reichlich) Zucker – kann auch teilweise durch Honig ersetzt werden – dazumischen. Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und ca. 20 Minuten bei 180 Grad backen. Ist das «Brot» durch, herausnehmen, auf ein Gitter stürzen und leicht abkühlen lassen. Danach wird es in ca. 2 x 4 cm grosse Stücke geschnitten. Ich war da nicht so genau – Handgelenk mal Pi. Die einzelnen Stücke legte ich in ein grosses Teigbecken.

Während der Teig zum Auskühlen auf dem Gitter lag, bereitete ich die Glasur vor, die, wie ich finde, dem Magenbrot das gewisse Etwas verleiht. Dafür wurden dunkle Schokolade, Butter, wenig Wasser, Puderzucker und zum Würzen Zimt, Nelkenpulver und Muskat verwendet. Die Schokolade und die Butter müssen zuerst in einer Pfanne geschmolzen werden. Die Gewürze gibt man danach dazu. Den Puderzucker habe ich in kleinen Teilen gesiebt und darunter gerührt. Jofina machte mir in dieser Zeit den (richtigen) Brotteig, damit Chregu und ich was zum Znacht hatten.

Die Glasur goss ich nun über die im Teigbecken liegenden, noch nicht vollendeten Magenbrotstücke. Mit einem Schaber wurde alles behutsam durchgemischt. Dass einige Brotkrumen abbrechen ist wahrscheinlich normal und verhilft meiner Meinung nach dem Magenbrot zu seinem bekannten Aussehen. Die einzelnen Stücke nun wieder zurück auf das Gitter legen und abkühlen / aushärten lassen (ca. 1h). Danach bleibt nur noch: geniessen! Und Achtung: Suchtgefahr. Nicht dass es trotz heilsamer Gewürze zu einer Magenverstimmung kommt 😉

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