Flauschiger Neuzugang

Vor ein wenig mehr als einer Woche lag meine hellbraune Hasendame tot im Käfig. Wir konnten uns dies nicht erklären, denn am Abend zuvor sah sie noch quickfidel aus. Nachdem Chregu die mittlerweile grosse und schwere Häsin aus dem Käfig gefischt und unten im Feld vergraben hatte, vermisste der weisse Hase seine Gefährtin. Er rannte umher, ging ins Hüttchen und man hörte ihn scharren. In den kommenden Tag ass er fast nichts und hockte nur herum. Er war bestimmt traurig und fühlte sich alleine. Das andere Pärchen ist zwar gleich nebenan und er kann sie durch das Gitter sehen, aber das ist natürlich nicht dasselbe.

Ich fragte mich unter den Missionaren durch, ob jemand noch ein Hasenweibchen zum Verkauf hätte oder wüsste, wer eines hat. Zuerst sah es nicht gut aus. Doch dann kam mir das GTC in den Sinn. Die Girls, welche zu Lehrerinnen für die Girlsschools ausgebildet werden, handeln als Nebenverdienst unter anderem mit Hasen. Schnell schrieb ich Naemi Zahler, die in der Schule den Lehrerinnen betreuend zur Seite steht.

Sie kam zwar gerade erst von einer Jugendkonferenz im Jimi zurück, aber wollte es baldmöglichst abklären. Am nächsten Tag kam die Mitteilung. Sie haben alle verkauft, bis auf ein Weibchen. Wow, wie Gott auch diese «kleinen» Bitten erhört. Eine Lehrerin hätte zwar gesagt, sie würde es gerne nehmen. Doch als sie von meiner Anfrage hörte, meinte sie, sie wartet den nächsten Wurf ab, damit mir geholfen werden kann. So lieb! Und ich war wirklich sehr froh, dem weissen Hasen bald wieder eine Gefährtin geben zu können. Naemi sagte noch, es sei wirklich ein ganz niedliches Häslein, gräulich und mit einer weissen Nase. Ich war sehr gespannt. 

Auch der Transport von Kugark hierher ins Kassam konnte erstaunlicher weise sehr bald gemacht werden. Sonst sind die Transporte, respektive Autofahrten von oder nach Kugark eher selten. Doch auch dies durfte relativ schnell klappen.

Letzen Donnerstag konnten wir den Neuzugang entgegennehmen. Sie war wirklich sehr süss mit ihrer weissen Nase und hat ein flauschiges Fell. Natürlich ist sie noch sehr schüchtern und mit ihren 2.5 Monaten halt schon noch kleiner als unser mittlerweile ausgewachsener, weisse Hase.

Als wir sie zum neuen «Gspänli» ins Gehege legten, kam er schnell auf sie zu und beschnupperte sie. Er war jedenfalls nicht abgeneigt von ihr, was mich schon mal beruhigte. Zuerst rannte das kleine Häslein im Gehege Runden und sah verängstigt und gestresst aus. Dann hielt sie sich in der Ecke still, wo ich sie anfangs hineingelegt hatte. Den ganzen darauffolgenden Tag sah ich sie nur in dieser Ecke kauern. Als ich sie dann wenigstens ein wenig essen sah, war ich beruhigter. Es sind halt viele Geräusche, die neu für sie sind, da muss sie sich zuerst daran gewöhnen. Das kommt aber bestimmt.

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