Letzten Montag, 15.07.2019, mussten Hanspeter und ich nach Kainantu (ca 1h Fahrt), um ein amtliches Dokument unterschreiben zu können. Wir waren um 11 Uhr bereits wieder zurück, da alles reibungslos geklappt hat. Mit Schrecken stellte ich fest (den man mir äusserlich hoffentlich nicht anmerkte), dass meine Werkstatt-Crew ein Leicht-LKW (wird liebevoll in die «Znüniflüger»-Kategorie eingestuft) zur Reparatur angenommen hat. Eigentlich gehört dieses Fahrzeug eher auf den Schrottplatz als auf die Strasse. Die Lenkung und der Achsschenkelbolzen waren so ausgeschlagen, dass sie nur noch dank alten Pneuschläuchen, die um die erwähnten Bauteile geknüpft waren, an Ort und Stelle gehalten wurden. Die eigentliche Reparatur sah vor, das gebrochene Chassis über der Vorderachse wieder in Stand zu setzen. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, war das nicht die erste Reparatur an dieser Stelle. Es haben sich bereits vorgängig mehrere Hobby-Schweisser den Chassis-Riss vorgenommen. Aufgrund von schlechter Verarbeitung ist dieser aber immer wieder gerissen. Auch meine Leute wollten die Reparatur analog der vorgängigen Reparaturen wiederholen. Diesem Vorhaben setzte ich ein Ende bevor sie das aussichtslose Unterfangen begonnen haben. Zum Glück war der Eigentümer (Papa bilong Ka) gerade noch anwesend und ich konnte ihm die geplante Chassis-Reparatur erläutern. Er nahm den von mir vorgebrachten Vorschlag dankend an, da er ja schon mehrmals wegen diesem Problem seinen LKW anderweitig in Reparatur hatte. Nun gab ich den Jungs die Instruktionen für das weitere Vorgehen durch. Sie begannen mit der Demontage der alten Verstärkungsplatten und ich widmete mich der Herstellung der neuen Verstärkungsplatten. Anschliessend bereiteten wir das Fahrzeug zum Schweissen vor, indem wir das Chassis mit Spannsets, Schraubzwingen und Hammer so gut es ging richteten. Zuerst schweisste ich den Riss aussen und danach innen. Die äussere Schweissnaht wurde wieder verschliffen, damit die Verstärkungsplatte sauber aufliegend angeschweisst werden konnte. Nach Abschluss dieser Arbeit musste ich den Support der Motortraverse neu anfertigen, da der alte nicht mehr passte. Zum Schluss wurde eine Grundierung aufgetragen und die ausgebauten Teile wieder eingesetzt. Der Kunde versprach mir, die Lenkung und Achsschenkelbolzen baldmöglichst in Stand zu setzen. Und siehe da. Er war sogar diese Woche wieder bei uns. Jedoch hatte er nur die komplette Vorderachse dabei 😀
