Obura

Ich nehme euch mit auf eine Reise nach Obura.

Obura liegt im sogenannten Lamari, ein Distrikt (Bezirk) der Eastern Highland Province (Kanton). Wir fuhren also Richtung Goroka bis wir die nächste „Stadt“ Kainantu erreichten (ca. 40min Fahrzeit bei den momentanen Bedingungen). Anstatt von dort der Strasse nach Goroka zu folgen, bogen wir links ab und fuhren an Ukarumpa nahe der SIL (Summer Institute of Linguistics) vorbei. Anstelle auf die grosse Station zu fahren, bogen wir wieder links ab. Von nun an ging es nur noch dem Strassenverlauf nach. Ich staunte über die super Strassen. Verglichen zu der Zeit unseres Culture Trainings in To‘okena, welche nach Obura die nächste EBC Station ist, ist da wirklich einiges gegangen. Dazu kommt, dass gerade Trockenzeit ist und wir damals in der Regenzeit nach To’okena gingen.

So sieht es auf der EBC Station in Obura aus. Es hat eine Girls Vocational School (GVS),  einen kleinen Workshop (werden grad Särge hergestellt und verkauft), eine Schule, ein kleines Spital und natürlich die Kirche mit separatem Gebetshäuschen.

Bevor Markus Tanner mit Family in die Schweiz zurückkehrte, baute er diese Käfige für diverse GVS. Leider werden die Mädchenschulen oftmals von den Einheimischen vernachlässigt oder nicht gross unterstützt. Das schliesst die einheimischen Christen mit ein. Dass Mann und Frau gleichviel Wert vor Gott haben, steht im Gegensatz zu ihrem kulturellen Denken. Die volle Erkenntnis davon haben noch nicht alle erlangt. Das ist sehr schade, denn gerade diese jungen Frauen möchten etwas lernen und sich in der Gemeinde einbringen, zB in der Sonntagsschule. Hier in Obura empfanden wir, dass die Girls vom Pastorenehepaar unterstützt werden. Das fanden wir besonders schön.

Morgens und abends war es sehr kühl in Obura. Am Abend machten wir uns ein schönes Feuerchen. Am Morgen mussten wir uns zuerst sehr warm anziehen.

Bevor wir uns auf den Rückweg machten, besuchten Annina, Renate und ich ein behindertes Mädchen. Sie ist eigentlich 9 Jahre alt. Das würde man ihr von der Grösse her nicht geben. Wir durften für das Mädchen und ihre Familie beten. Den anderen Kindern habe ich eine biblische Geschichte mit Bildern gegeben. Sie hatten sehr Freude daran, denn aufgrund ihrer minimalen Mittel kennen sie diesen Luxusartikel eigentlich nicht.

Die Grosseltern mütterlicherseits kümmern sich liebevoll um das kleine Mädchen. Das ist in diesem Land überhaupt nicht selbstverständlich. Sie gehen auch sehr normal mit ihr um. Die Mutter hat sich für die Ausbildung zur Krankenschwester an einem College entschieden. Renate Wolf erzählte, dass diese junge Frau unehelich schwanger geworden war. Trotzdem schrieb sie sich im College ein und startete die Ausbildung. Sozusagen über ein Weekend suchte sie für die Geburt ein Spital auf. Am Montag war sie schon wieder im Unterricht anwesend. Die frisch gebackene Mutter rief ihre Eltern an und bat sie, das Baby abzuholen und für es zu sorgen. Wir wissen nicht, ob man damals schon gesehen hat, dass das Kind eine Behinderung hatte.

About the author

Comments

  1. Schön öppis vom Lamari z`gseh!
    (Mi harim pait i kirap lg hap, na mi prea bel isi i ken kamap na ol i larim pasin blg Jisas i win)

    Unterdesse si dänk die zwei Wuche «lockdown» äu wieder verbi!?
    I bätt für euch und wünsch euch viel Freud und Muet. Eure Iisatz isch wärtvoll

Schreibe einen Kommentar