Zimt-Guetzli

Liebt ihr Zimt auch so wie ich? Und zwar nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr durch. 

Diese Woche wollte ich mal wieder etwas backen, das wir zum Kaffee geniessen können. So spontan kamen mir die Zimt-Cookies in den Sinn, deren Rezept ich schon seit längerem auf meinem Handy abgespeichert hatte und auf die Umsetzung wartete.

Da die Einheimischen sehr gerne Süsses haben, ist auch Jofina, unser Hausgirl, immer für solche Backexperimente zu begeistern. Gut, sie weiss meistens nicht, dass es ein Experiment ist und ich die meisten Rezepte nie zuvor ausprobiert habe. Aber das macht ja nichts. Solange es süss und essbar ist, spielt diese Tatsache keine Rolle.

Wir nahmen als erstes Mehl, gemahlene Mandeln, Rohrzucker und mischten es mit weicher Butter von Hand in einer Schüssel. Für mehr Flüssigkeit sorgte Jogurt (anstatt Quark). Zum Würzen gaben wir viiiiel Zimt und einen Hauch Nelkenpulver hinzu. Jofina knetete das Ganze gut durch und als es schön geschmeidig war, formte sie es zu einer grossen Rolle. In der Zwischenzeit hatte ich Frischhaltefolie parat gemacht, wo sie die Teigrolle drauflegen und danach einwickeln konnte. Nun kam die Rolle ins Gefrierfach und konnte sich, während wir den Abwasch erledigten, abkühlen.

Bevor wir die Teigrolle aus dem Gefrierfach nahmen, mischten wir Zucker, gemahlene Mandeln und Zimt zusammen. In einem Pfännchen schmolzen wir noch wenig Butter und waren danach parat, die Teigrolle in zwei Teile zu brechen und den ersten Teil rechteckig auszuwallen. Dies war zuerst gar nicht so einfach, da der Teig doch sehr hart geworden war. Zuerst konnten wir nur einen kleinen Teil des Ausgewallten gebrauchen. Die Enden waren nicht schön und gleichmässig. So entschlossen wir uns mit einer kleinen Rolle zu starten. Das kleine Rechteck bestrichen wir mit ein wenig Butter, danach streuten wir das Zucker-Mandel-Zimt-Gemisch darauf. Die Teigplatte rollten wir nun von der längeren Seite aus auf. Die Rolle wurde wie erwartet nicht allzu dick. Wir legten sie zurück auf die Frischhaltefolie und versuchten mit dem restlichen Teig grössere Rollen hinzubekommen. Als alle Teigrollen vollendet und in Frischhaltefolie gewickelt waren, legte ich sie nochmals ins Gefrierfach. Nach ca. 15 Minuten heizte ich den Ofen vor und nahm die Rollen wieder heraus. Die übrig gebliebene Füllung habe ich bereits auf ein flaches Teller gegeben, wo wir die Teigrollen kurz darin wälzten, bevor wir mit dem Zuschneiden begannen. Ich zeigte Jofina vor, wie breit sie jeweils abschneiden konnte und überliess das Schneiden dann ihr. Ich nahm die geschnittenen, fast runden Guetzli vom Brett und legte sie auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Plötzlich wurden die Abschnitte immer dicker und ich musste Jofina ermutigen, wieder dünnere Stücke abzuschneiden. Das klappte eine Zeit lang ganz gut, bis sie dann plötzlich zu dünn wurden. Ich stoppte die Produktion und sagte ihr, dass die Stückchen möglichst alle gleich dick sein sollten und erklärte auch wieso. Die letzten Abschnitte waren dann wirklich viel einheitlicher.

Das erste Blech war mittlerweile schon im Ofen für rund 12 Minuten. Ich fand, dass sie eine längere Backzeit vertragen würden und schob das erste Blech, nachdem ich das zweite ca. 15 Minuten gebacken hatte, nochmals für ein paar Minuten in den Ofen. Mmh, es roch köstlich nach Zimt. Schon fast ein wenig weihnachtlich. Die Guetzli sahen ein wenig wie Cinnamon-Rolls aus, einfach flacher und knuspriger. Mmh, wir freuen uns auf die nächste Kaffeepause!

 

Übrigens: Zimt ist ein Gewürz aus der getrockneten Rinde des Zimtbaumes. Hier in PNG kennen die Einheimischen dieses aromatische Gewürz nicht (soweit ich weiss). Jofina, unser Hausgirl, hat es jedenfalls nicht gekannt.

Der Ceylon-Zimt, auch Caneel genannt, stammt hauptsächlich aus Sri Lanka und ist anscheinend die beste Zimtsorte der Welt. Gegenüber dem Cassia-Zimt, welcher hauptsächlich aus China stammt, enthält der Ceylon-Zimt deutlich weniger Cumarin, welches in stärkerer Konzentration für die Gesundheit nicht unbedenklich ist.

Und wusstet ihr, dass je dünner die Zimtstangen sind, desto intensiver und feiner ist das Aroma? Naja, der Preis dafür ist natürlich auch umso höher. Die Qualität des Zimts wird in „Ekelle“ gemessen, wobei man sich an der Farbe und der Feinheit der Stangen orientiert. Der beste Zimt der Welt erhält «Ekelle 0000». 

 

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